Seit wann wusste China vom Corona-Ausbruch in Wuhan? Seltsame Hortung von Schutzausrüstung im Sommer 2019

Von Kai Rebmann

Die Frage nach der Herkunft von SARS-CoV-2 ist so alt wie das Virus selbst. Von Anfang an folgte die Welt in bemerkenswerter Einigkeit dem von der Regierung in Peking und der WHO verbreiteten Narrativ der recht abenteuerlich klingenden Theorie, dass der Erreger auf einem Wildtiermarkt in Wuhan plötzlich auf den Menschen übergesprungen sein soll. Dass sich nur wenige Kilometer von diesem Ort das weltweit größte Labor befindet, in dem mit eben diesem Virus experimentiert war – reiner Zufall. Jetzt sind neue Indizien aufgetaucht, die dafür sprechen, dass China schon mindestens seit Sommer 2019 von dem Ausbruch gewusst hat. Die britische Wochenzeitung „The Telegraph“ hat aufgedeckt, dass im Reich der Mitte spätestens im August 2019 mit dem Horten persönlicher Schutzausrüstung wie OP-Kitteln, Masken und Handschuhen begonnen worden ist.

Demnach gingen die entsprechenden Exporte aus China, dem weltgrößten Hersteller solcher Produkte, in die USA im Zeitraum August/September 2019 um rund 50 Prozent zurück. Dieser plötzliche Einbruch fiel den US-Regierungsbehörden zwar schon damals auf, wurde aber weitgehend ignoriert. Dasselbe gilt für die Tatsache, dass Peking zu eben dieser Zeit damit begonnen hat, in aller Welt, vor allem aber in Europa, Australien und den USA, die Bestände an persönlicher Schutzausrüstung aufzukaufen. Diese und weitere Vorgänge ziehen die offizielle Version, wonach das Virus erstmals im Dezember 2019 aufgetreten sein soll, massiv in Zweifel.

Zwei Insider packen aus

Als Kronzeugen werden in dem Bericht zwei ehemalige US-Regierungsbeamte genannt. Namentlich sind dies Dr. Tom McGinn, der als Senior Health Advisor beim Department of Homeland Security (DHS) gearbeitet hat, und Colonel John Hoffman, der über mehrere Jahrzehnte hinweg in Diensten der Regierung und des Militärs stand und zuletzt als Senior Research Fellow am Food Protection and Defense Institute tätig war. Die beiden Insider glaubten von Beginn an nicht an die Tiermarkt-Theorie und fingen an, nach Beweisen für ihre Annahme zu suchen und wurden in den Datenbanken des Zoll- und Grenzschutzes schnell fündig. Der ungewöhnliche Rückgang bei den Importen von Schutzausrüstung aus China ab Sommer 2019 war für das geschulte Auge nicht zu übersehen. Die entsprechenden Daten lassen sich mehrere Jahre zurückverfolgen, so dass sich Hoffman sicher war: „Das ist nicht das normale Auf und Ab.“

Hoffman und McGinn konfrontierten das Countering Weapons of Mass Destruction Office des DHS mit den Zahlen und ihrem daraus abgeleiteten Verdacht. Dort weigerte man sich jedoch, auch nur erste Nachforschungen anzustellen und schickte die beiden wieder nach Hause. Der Rückgang der Importe aus China spiegele lediglich die „normalen Angebotsschwankungen“ wider, wie die Behörde damals erklärte.

Also ließ der Colonel seine Kontakte zu HCA Healthcare spielen, einem der größten medizinischen Netzwerke in den USA, dem landesweit mehr als 2.000 Krankenhäuser und Arztpraxen angehören. Entgegen der Aussage des DHS vertrat man dort die Auffassung, dass ein solch dramatischer Einbruch bei den Importmengen „höchst ungewöhnlich“ sei. Ein HCA-Vertreter bestätigte außerdem, dass im September 2019 tatsächlich große Mengen an persönlicher Schutzausrüstung nachbestellt werden mussten, da in den Krankenhäusern eine Unterversorgung mit diesen Artikeln drohte. Hoffman wollte daraufhin wissen, ob so etwas öfter vorkomme. Nein, der HCA-Mann habe sich nicht daran erinnern können, jemals „so viel von diesem Zeug“ nachbestellt zu haben, wie der Colonel in dem Bericht erklärt.

SARS-CoV-2 war nachweislich bereits im Oktober 2019 in Europa

Die ungewöhnliche Mangellage in den US-Krankenhäusern im Spätsommer 2019 wird auch von David Asher bestätigt. Der ehemalige Beamte des Außenministeriums war in der Zeit nach dem Ausbruch einer der wichtigsten Pandemiekoordinatoren der Regierung. Heute arbeitet Asher als Senior Fellow am Hudson Institute und sagt, dass der Mangel auch den Bemühungen Chinas geschuldet gewesen sei, die Bestände an Schutzausrüstung in den USA, Europa und Australien aufzukaufen. „Es war ein anhaltender Aufwärtstrend zu beobachten. Und er war so auffällig, dass meine Kollegen beim DHS damals von US-Unternehmen, die solche Produkte herstellen, und vor allem von den Krankenhäusern darüber unterrichtet worden sind, dass die normale Versorgung mit Masken, Handschuhen, Kitteln und Schutzbrillen nicht gewährleistet werden könne“, wie der Regierungsbeamte dem Bericht zufolge einräumt.

Wusste China also schon im Sommer 2019 von dem Ausbruch oder wie ist das seltsame Horten von allen möglichen Bestandteilen der medizinisch-hygienischen Schutzausrüstung sonst zu erklären? Nicht wenige Experten sind inzwischen davon überzeugt, dass das von Fledermäusen übertragene Virus aus dem Labor von Dr. Shi Zhengli am Wuhan Institute for Virology (WIV) entwichen ist. Im September 2019 wurde am WIV eine Datenbank mit den Gensequenzen des „Fledermaus-Virus“ gelöscht, die bis heute nicht wieder hergestellt wurde. Ihre Spurensuche führte Dr. McGinn und Colonel Hoffman schließlich zur EcoHealth Alliance, über die Gelder der US-Regierung an das Labor von Dr. Shi Zhengli in Wuhan flossen. Dort wurde den beiden von einer anonymen Quelle bestätigt, dass „die Pandemie ihren Ausgang nicht auf dem Tiermarkt gehabt haben konnte.“

Darüber hinaus wird in dem Bericht auf Studien verwiesen, die belegen, dass COVID-19 schon früher nachgewiesen werden konnte als bisher angenommen bzw. zugegeben. Den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurde im Jahr 2021 ein Fall aus Italien bekannt, bei dem sich ein Junge bereits im November 2019 mit dem Virus angesteckt hatte. Eine davon unabhängige Studie von Wissenschaftlern aus Mailand kam zu dem Ergebnis, dass sich ebenfalls im November 2019 eine Frau infiziert hatte. Laut einer Untersuchung aus Großbritannien ist der Corona-Ausbruch sogar auf mindestens Oktober 2019 zurückzudatieren.

Dr. McGinn und Colonel Hoffman zeigen sich erstaunt über den offensichtlich fehlenden Willen der Behörden, den fragwürdigen Umständen zur Verknappung von persönlicher Schutzausrüstung zu beleuchten. Die Experten sprechen von einer bewussten „Vertuschung“ durch das DHS. Ihrer Einschätzung zufolge, hätten die Erkenntnisse aus einer entsprechenden Untersuchung dazu beitragen können, mehr über den wirklichen Ursprung der „Pandemie“ zu verstehen und die Öffentlichkeit besser vor den daraus resultierenden Folgen zu schützen. Auch eine Anfrage des „Telegraph“ ließ das DHS bis heute unbeantwortet.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Rob Hainer/Shutterstock

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